Forscher gehen der hohen Sauensterblichkeit beim Abferkeln auf den Grund

In Dänemark haben Schweinezüchter über Jahre hinweg Maßstäbe gesetzt, indem sie die Ferkelproduktion auf ein beispielloses Niveau steigerten. Doch der Erfolg hat seinen Preis: Die Sterblichkeit der Sauen beim Gebären ist alarmierend hoch, und auch die Ferkelsterblichkeit ist gestiegen.

Nun versuchen dänische Forscher, das Problem der Muttertiere an der Geburtsfront in den Griff zu bekommen.

Organverschiebungen und Traumata als Todesursachen

In einer aktuellen Studie der Universität Aarhus wurden 108 toten Sauen aus verschiedenen dänischen Betrieben obduziert, um die Ursachen für die hohe Sterblichkeit zu verstehen. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem Organverschiebungen wie die Verdrehung der Milz oder der Leber sowie Traumata während des Abferkelns die Hauptursachen für den Tod der Sauen sind. Diese Ergebnisse erweitern die Erkenntnisse aus einer früheren Studie, die vor allem Leberverdrehungen als Todesursache identifizierte.

Anstieg der Sauensterblichkeit seit 2018

Die Sauensterblichkeit in dänischen Schweinebeständen ist in den letzten Jahren besorgniserregend gestiegen. Zwischen 2015 und 2022 stieg die Sterblichkeit in konventionellen Betrieben von 9,5 % auf 13,6 %. In Bio-Betrieben blieb die Sterblichkeit stabil bei etwa 9 %. Während der Anstieg in konventionellen Betrieben die Züchter alarmiert, zeigt sich bei den Bio-Betrieben eine weitaus stabilere Lage.

Die Suche nach Lösungen

Die Forscher haben erkannt, dass Traumata während der Trächtigkeit und des Abferkelns, zusammen mit Organverdrehungen, die häufigsten Ursachen für die hohe Sauensterblichkeit sind. In vielen Fällen handelt es sich um Verdrehungen von Organen wie der Milz, der Gebärmutter oder der Leber, was zu schweren Komplikationen führt. Um die Sterblichkeit zu reduzieren, empfehlen die Forscher, den Abferkelprozess zu optimieren und so Verletzungen und gesundheitliche Probleme zu vermeiden, die während der Geburt auftreten können.

Zukunftsperspektiven

Die Ursachen für Organverschiebungen sind noch nicht vollständig verstanden, und die Forscher arbeiten daran, mögliche Lösungen zu finden. Die Studie zeigt, dass eine Verbesserung der Geburtsbedingungen und eine sorgfältige Überwachung der Zuchtmethoden notwendig sind, um die Gesundheit der Sauen und das Tierwohl insgesamt zu verbessern.

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